Für die Gemeinde geschrieben — Band 2

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Der Geist der ersten Jahre

Wir brauchen heute nicht weniger Opferbereitschaft als in der Frühzeit unserer Bewegung. Wir waren in jener Zeit nur eine Handvoll Leute, aber wir wußten, was Selbstverleugnung ist. Heute sind nur noch wenige von ihnen im Werk tätig. Damals ließen wir kleine Traktate und Zeitschriften drucken, um den Menschen das Licht des Evangeliums ins Haus zu bringen. Jahrelang erhielten wir keinen Lohn, abgesehen vom Allernötigsten, um uns ernähren und kleiden zu können. Wir waren froh, wenn wir Kleidungsstücke aus zweiter Hand bekommen konnten, weil die billiger waren. Manchmal konnten wir uns nicht einmal sattessen. Was immer wir erübrigen konnten, steckten wir ins Werk Gottes. Nach einer gewissen Zeit erhielt mein Mann einen Lohn von sechs Dollar die Woche. Davon mußten wir unseren Lebensunterhalt bestreiten, und ich unterstützte meinen Mann nach besten Kräften in seiner Arbeit. Andere arbeiteten unter ähnlichen Bedingungen. FG2 190.3

Alle, die später dazukamen, als Gottes Werk schon auf einem sicheren Fundament stand, sollten nicht gar so forsch auftreten, sondern erst einmal beweisen, daß sie von dem gleichen hingebungsvollen Geist beseelt sind wie die Gläubigen der ersten Stunde. Gott möchte, daß sein Werk heute mit der gleichen Hingabe und Opferbereitschaft getragen wird wie in jenen Tagen. General Conference Daily Bulletin, 20. März 1891 184. FG2 191.1

Wenn wir unsere Aufgabe den Weisungen Gottes gemäß erfüllen und uns unermüdlich dafür einsetzen, daß andere Menschen die Wahrheit erkennen, wird die Welt sehen, welche Kraft in unserer Botschaft steckt. Die Einmütigkeit der Gläubigen ist das beste Zeugnis für die Wahrheit dessen, was sie verkündigen. Sie kann Menschen unterschiedlichster Herkunft dazu bewegen, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. FG2 191.2

Die Gebete und Opfer der Gläubigen werden zusammen mit ihrem unermüdlichen Einsatz zu einem Zeugnis für die Engel- und die Menschenwelt werden. Viele werden sich Gott erneut zuwenden; und Menschen, die vorher nach höheren Löhnen griffen, werden die Hände wieder frei haben für den Dienst im Werk Gottes. Die Gläubigen werden sich einmütig vor allem darum sorgen, wie sie möglichst viele Zentren schaffen können, von denen aus die Wahrheit verkündigt und damit Gott verherrlicht werden kann. Christus wird sie zusammenführen und zusammenhalten durch das Band der Liebe. FG2 191.3

Um diese Einmütigkeit rang Jesus noch im Angesicht des Todes, als er betete: “... damit sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen sie in uns sein, damit die Welt glaubt, daß du mich gesandt hast.” Johannes 17,21. Brief 32, 1903. FG2 191.4